Der Vortrag ‚Gärtnern im Einklang mit der Natur‘ im Hünfelder Kolpinghaus war nicht nur informativ, sondern ausgesprochen kurzweilig. Die beiden Gärtnermeister Jörg Schiemann und Marcel Waber hatten viele Fotos, Beispiele und Anregungen mitgebracht, wie man selbst einen naturnahen Garten anlegen kann. Denn die sind wertvoller Lebensraum für viele gefährdete Tier- und Pflanzenarten und tragen so zum Artenschutz bei.
Ein Begriff prägte sich allen sofort ein: „Schlüssel-Schloss-Prinzip“. Das bedeutet: Wildbienen und Schmetterlinge sind Spezialisten, die auf das besondere Pflanzenarten angewiesen sind – genau wie ein Schlüssel, der nur in ein bestimmtes Schloss passt. Wer also etwas für diese Insekten tun will, sollte wissen, welche Pflanzen in den Garten gehören. Klingt kompliziert? Ist es aber nicht, denn es gibt den Schwarzen Holunder – ein wahrer Alleskönner. Er ist Nahrungsquelle und Lebensraum für bis zu 60 Vogelarten und zahlreiche Schmetterlinge. Mal ganz davon abgesehen, dass auch wir Zweibeiner auf Holunder ‚fliegen‘! „Das Interesse am Gärtnern im Einklang mit der Natur ist groß – erst recht, wenn die Leute sehen, dass es wirklich unkompliziert machbar ist. Das zeigte auch der rege Austausch mit den Referenten im Anschluss an den Vortrag“, so Karin Nerding-Ebert von den Hünfelder Grünen, die gemeinsam mit den Eiterfelder Grünen den Informationsabend organisiert hatten.
Bilder und Bildunterschriften – alle © Bündnis 90/DIE GRÜNEN, Hünfeld
a Die beiden Gärtnermeister Marcel Waber und Jörg Schiemann
b Marcel Waber erklärt das „Schlüssel-Schloß-Prinzip“ – die Spezialisierung von Wildbienen und anderen Insekten auf besondere Pflanzenarten
c Nach dem Vortrag wurden viele Fragen gestellt – und beantwortet
d Wer fliegt auf was? Nicht alle Pflanzen sind gleich insektenfreundlich. Links das insektenfreundliche Hornveilchen, rechts Stiefmütterchen, die zu wenig Nektar haben und deshalb nicht empfehlenswert sind.