Inklusion im Sport voranbringen

Gemeinsam sind der grüne Bundestagabgeordnete Philip Krämer und die Landtagsabgeordnete Silvia Brünnel bei antonius, um sich mit verschiedenen Akteur*innen über inklusive Angebote in verschiedenen Sportvereinen auszutauschen. Angesichts der aktuellen Situation, in der lediglich wenige hessische Vereine inklusive Programme anbieten, wurde zudem über potenzielle Ansatzpunkte diskutiert, wie Inklusion im Breitensport vorangebracht werden kann. An dem Austausch haben die Vereine Jeder ist anders – Inklusionssport Fulda und der Kanu-Club Fulda teilgenommen. Ebenso haben Tabitha Aliu, die Inklusionslotsin im Sportkreis Fulda-Hünfeld, Harald Piaskowski, der Vorsitzenden des Sportkreises Fulda-Hünfeld, Sebastian Bönisch vom antonius-Leitungsteam und Kerstin Will von Special Olympics Hessen an dem Austausch teilgenommen. „Um eine wirklich inklusive Gesellschaft voranzubringen, müssen wir Berührungspunkte für Menschen mit und ohne Behinderung schaffen. Der Sport eignet sich hierfür besonders“, so Sebastian Bönisch. Ziel des Vereins ist es, Breitensportangebote, die für alle zugänglich sind, in der Region Fulda zu erweitern. Der Verein veranstaltet den Fulda-Cup, ein inklusives Fußballturnier, an dem einige Fuldaer Schulen seit vielen Jahren teilnehmen. Bereits vor dem Cup trainieren die Kinder und Jugendlichen mit und ohne Behinderung Seite an Seite. „Hier ist nicht nur Raum, um als Team zusammenzuwachsen, sondern auch für Freundschaften“, so Daniel Plappert vom Verein Jeder ist anders. Christian Auth ergänzt: „Indem wir Inklusion fördern, schaffen wir eine Umgebung, in der sich Menschen mit unterschiedlichen Hintergründe und Fähigkeiten gegenseitig inspirieren und bereichern können.“

Die Ausrichtung des Fulda-Cups wurde 2023 vom Land Hessen mit 2.000 Euro gefördert. „Indem eine Anschubförderung für die Umsetzung von Inklusionsprojekten im Bereich Sport bereitgestellt wird, sollen Anreize für Vereine geschaffen werden, ihre Angebote auszuweiten. So können beispielsweise inklusive Aktionstage, Anschaffung behinderungsspezifischer Materialien oder inklusive Sportgruppen unterstützt werden“, so Silvia Brünnel, Sprecherin für Inklusion der GRÜNEN Landtagsfraktion.

Seit 2020 läuft das Projekt „Mit dir inklusiv im Sport“, das Tabitha Aliu betreut und unter anderem vom Sportland Hessen unterstützt wird. Sie begleitet Kinder und Jugendliche auf der Suche nach einem individuell passenden Sportangebot und geht dabei in den Dialog mit den verschiedensten Vereinen unserer Region. „Vielen ist nicht bekannt, dass alle Menschen unabhängig von ihrer Behinderung ein Recht auf Teilhabe am Vereinssport haben und dafür Assistenzleistungen beantragt werden können. Sport kann eine Brücke zwischen Menschen schlagen und Vorurteile abbauen“, so Aliu.

„Wir müssen strukturelle Barrieren überwinden, um Chancengleichheit zu schaffen und so eine soziale und körperliche Teilhabe sicherzustellen. Daher freut es mich, dass sich in Fulda so viele Menschen in diesem Bereich engagieren und so dazu beitragen, Berührungspunkte weiter abzubauen“, so Philip Krämer.

Der Vorsitzende des Sportkreis Fulda-Hünfeld, Harald Piaskowski, engagiert sich in seiner Funktion ebenso für Inklusion und Integration: „Trotz Fortschritten bestehen nach wie vor Vorbehalte. Deshalb sind Vereine wichtig, die mit gutem Beispiel vorangehen, denn sie zeigen, wie Inklusion im Sport gelingen kann.“ Der Kanu-Club Fulda setzt sich seit vielen Jahren für ein inklusives Sportangebot ein. So gibt es immer wieder Schnupperkurse mit der Antonius von Padua Schule und inklusive Kajakangebote. „Wir haben in unserer Satzung hinterlegt, dass ein inklusives Bildungsangebot einer unserer Aufgaben ist und bei uns Menschen mit und ohne Behinderung herzlich willkommen sind. Unser Verein setzt sich dafür ein, Barrieren im Sport abzubauen, um jeden Einzelnen die Möglichkeit zu bieten, aktiv am Vereinsleben teilzunehmen und sein volles Potential auszuschöpfen“, so Johannes Halbig. Er wurde durch Helmut Bäuml begleitet, der nicht nur Beisitzer im Kanu-Club ist, sondern gleichzeitig mit Kerstin Will im Athleten-Rat der Special Olympics Hessen aktiv ist.

Obwohl bereits wichtige Fortschritte erzielt wurden, sind sich alle Teilnehmenden einig, dass noch ein weiter Weg bis hin zu einer wirklich inklusiven Gesellschaft ist.

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