Auf Kurs: Mit der Bundestagsabgeordneten Dr. Bettina Hoffmann auf der Fulda

Die Fulda aus der Perspektive einer Ente in Augenschein nehmen – mit diesem Vorhaben lud der Kanu-Club-Fulda e.V., Dr. Bettina Hoffmann von der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen im Bundestag und eine Delegation des grünen Stadtverbands zu einer Kanuwanderung am Donnerstagabend ein.

Der Natur- und Wasserschutz sei dem Verein ein Anliegen, betont der 2. Vorsitzende Moritz Zentgraf. So sammelten die Kanuten bei ihren Trainings und Wanderungen regelmäßig den Müll ein, der in der Fulda schwimme oder den sie in der Uferfauna sichteten, selbst Einkaufswagen habe man bereits geborgen; die Gäste des Vereins stellen fest, dass dies dem Abschnitt am Vereinsgelände deutlich anzusehen ist.

Nachdem die Politiker*innen, darunter auch die Direktkandidatin Gianina Zimmermann (Wahlkreis 174) und Silvia Brünnel, Abgeordnete des Hessischen Landtags, am Vereinsheim gelandet waren, erwartete sie ein informativer Vortrag vom Schlitzer Professor Dr. Rüdiger Wagner, der die hiesigen Biotope seit Jahrzehnten beobachtet und erforscht. Dieser stellte heraus, dass das ständige Wachstum der Bevölkerung zu einer Belastungsprobe unserer Flüsse und Seen geführt hat. So seien nicht nur Flüsse begradigt und Landflächen entwässert, um Platz für Bauland und Äcker zu schaffen, sondern auch verschmutzt worden durch Abwässer, Chemikalien und Medikamente. In seiner jahrzehntelangen Forschung hat er auch eine Veränderung der Biodiversität festgestellt: So tauchen mittlerweile Organismen, die zu Beginn seiner Karriere eher am unteren Flusslauf zu finden waren, mittlerweile auch im oberen Fluss- bzw. Bachlauf auf. Dies ist als Zeichen des fortschreitenden Klimawandels zu deuten, der uns im letzten Monat den heißesten Juli seit Beginn der Wetteraufzeichnungen beschert hat – auch wenn sich dies in der Rhön nicht so angefühlt hat. Der Forscher stellte heraus, wie wichtig Wasserschutz in Klimafragen ist, und auch der Wahrung unserer eigenen Lebensgrundlage dient.

Daran anschließend arbeitete Dr. Bettina Hoffmann, ebenfalls Biologin, den Wert von Wasser heraus, der noch immer weitestgehend unterschätzt wird. Dieses Gut gilt es zu erhalten, und zwar mit der Beteiligung der Industrie, die mitverantwortlich für die Verschmutzung ist. Aktuell wird diese Verantwortung vor allem auf den Schultern der Bürger*innen getragen, die die finanzielle Last über die Abwassergebühren tragen. Sie stellt heraus, dass Trinkwasser Vorrang haben soll, gegenüber der Industrie-Bedarfe. Insgesamt benötigt es einen „Zukunftsplan Wasser“, der, neben der Absicherung der Trinkwasserversorgung, auch die Hochwasser-Prävention beinhaltet und Dürren vorbeugt. Hessen ist hier, unter Beteiligung der Grünen in der Regierung, vorangegangen – als Beispiel führt sie das Programm „100 wilde Bäche“ an, mit dem Bäche aus ihrem Betonbett befreit und renaturiert worden sind. Auch diesen Erfolg will sie auch auf Bundesebene umsetzen.

Gäste und Gastgeber ließen den Abend in geselliger Runde ausklingen und setzten den Austausch zu den Themen Wasser- und Umweltschutz fort.

Artikel kommentieren

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert. Mit der Nutzung dieses Formulars erklären Sie sich mit der Speicherung und Verarbeitung Ihrer Daten durch diese Website einverstanden. Weiteres entnehmen Sie bitte der Datenschutzerklärung.

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.