Wandel der Innenstädte muss aktiv gestaltet werden

Schließung von weiteren Galeria Karstadt Kaufhof Filialen

„Die Bekanntgabe von deutschlandweit 52 Schließungen von Galeria Karstadt Kaufhof-Filialen, davon sieben in Hessen, ist erstmal eine niederschmetternde Nachricht. 4000 Beschäftigte verlieren laut Unternehmensangabe bundesweit ihren Arbeitsplatz und in zahlreichen Kommunen klafft damit eine weitere Lücke im Einzelhandelsgeschehen der Innenstadt,“ kommentiert Markus Hofmann, Landtagsabgeordneter und Sprecher für Kommunales, Mittelstand und Handwerk von Bündnis 90/DIE GRÜNEN. „Jedoch muss diese Nachricht nun Ansporn für die betroffenen Städte sein, ihre Innenstädte den geänderten Nutzungsverhalten und den Bedürfnissen der Menschen anzupassen. Schon seit Jahren verändert sich das Kaufverhalten der Menschen zu Gunsten des Online-Handels und der klassische stationäre Einzelhandel verliert an Boden. Dazu kommt, dass massive Managementfehler des Galeria-Eigentümers Benko erheblich zur Schieflage des Unternehmens beigetragen haben.“ Neue Konzepte und Angebote für die Menschen vor Ort seien also gefragt. Die großen Flächen und Gebäude in 1A-Lagen benötigen eine baldige Folgenutzung.

Dass die Stadt Fulda nach der Schließung der Galeria-Filiale im Kerber-Areal nicht erneut betroffen ist, ist eine gute Nachricht. Mit dem Kerber-Areal hat sich die Stadt bereits einer großen Aufgabe angenommen und entwickelt dieses zu einem Konzept-Kaufhaus. Auch andere Städte zeigen, dass die Transformation der Innenstädte vorangeht. Schlüchtern hat das Gelände eines ehemaligen Kaufhauses erworben, die Bestandsimmobilie abgerissen und diese Fläche nun zu einem Kultur- und Begegnungszentrum entwickelt. Die Stadt Hanau betreibt mit ihrem Konzept «Hanau aufLADEN» ein erfolgreiches Leerstandsmanagement und nutzt die Option von Vorkaufsrechten.

Markus Hofmann weiter: „Nur mit einer Durchmischung aus Wohnen, Arbeiten, Handel, Kultur, Gastronomie, Grünflächen und Begegnung werden unsere Innenstädte attraktive Anziehungspunkte bleiben und die Aufenthaltsqualität steigen. Der Handel wird immer ein Teil der Innenstadt sein, nur die Bedingungen und die Proportionen werden sich ändern. Gefragt sind Ideen, die ein neues Miteinander und einen Mix an Funktionen bieten.“ Das Land Hessen unterstützt diesen Prozess unter anderem mit dem Förderprogramm „Zukunft Innenstadt“ und dem „Bündnis für die Innenstadt“. Mehr Informationen: https://nachhaltige-stadtentwicklung-hessen.de/zukunft-innenstadt/das-buendnis.html

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