Nachlese zur AfD-Veranstaltung anlässlich der Bürgermeisterwahl in Eiterfeld

In Eiterfeld protestierten am 03. Februar ca. 300 Menschen aus der Mitte der Gesellschaft gegen die angemeldete Wahlveranstaltung der AfD mit ihrem Bürgermeisterkandidaten Frank Schüssler. Dazu aufgerufen hatten die Eiterfelder Fraktionen von. CDU, FWG, SPD und Grünen. Es war ein eindrucksvoller und stiller Protest ohne Reden. Einige hatten Schilder mitgebracht, mit denen sie gegen rechts und insbesondere gegen die AfD protestierten. Zentrale Slogans waren: „Kein AfD-Bürgermeister für Eiterfeld“, „Eiterfeld ist bunt“, und „Die Würde des Menschen ist unantastbar“.

Um 20:00 Uhr begann die Veranstaltung der AfD. Etwa 50 Interessierte waren gekommen, außerdem etwa gleich viele AfD-Gegner, darunter auch Mandatsträger der Marktgemeinde Eiterfeld. Herr Lamely begrüßte, dann sprach Martin Hohmann, dann der Bürgermeisterkandidat Frank Schüssler.

Der las seine Rede ab und schaute kaum einmal ins Publikum. Sein Hauptthema war die seiner Meinung nach verfehlte Asylpolitik der Bundesregierung, die er mit der üblichen AfD-Polemik verdammte. Mit anderen Worten: Schüssler sprach über bundespolitische Themen, kommunale Themen kamen so gut wie gar nicht vor. Umsetzen wolle er nach seiner Wahl mehr Transparenz, mehr Bürgerbeteiligung und mehr Bürgerentscheide. Den Beschluss der Gemeinde, einen Wohncontainer für Flüchtlinge aufzustellen, werde er sofort zurücknehmen und den Landkreis Fulda mit Druck zur Rücknahme der Flüchtlinge zu bewegen. Zum Wie und zur Rechtmäßigkeit solcher Forderungen äußerte er sich nicht. Auch kein Thema: Welche kommunalpolitischen Ziele er für die Marktgemeinde hat und was er für Eiterfeld erreichen will.

Auch in der Rede von Christine Anderson, AfD-Europa-Abgeordnete und 2023 erfolglose Bewerberin um das Amt des Fuldaer Landrats, kam Eiterfeld nicht vor.

Erstaunlich, wenn man doch mehr Transparenz will: Es gab keine Fragenrunde an den Bürgermeisterkandidaten. Auf Nachfrage erklärten Herr Lamely und Herr Schüssler, damit habe man schlechte Erfahrungen gemacht. Herr Schüssler würde Fragen nur privat und unter vier Augen beantworten. Ein seltsames Demokratieverständnis! Mit anderen Worten: Frank Schüssler interessiert sich nicht für Eiterfeld, sondern nur für seine AfD-Themen. Was die Marktgemeinde von ihm als Bürgermeister zu erwarten hätte, lässt außer Polemik wenig Gutes erwarten. (PM)

Bild 01: Ungefähr 300 Eiterfelder protestierten still und nachdrücklich gegen einen AfD-Bürgermeisterkandidaten in ihrer Marktgemeinde. © Joachim Nophut

Bild 02: Zur Wahlveranstaltung der AfD im Eiterfelder Bürgerhaus kamen ca. 50 Interessierte und ebenso viele AfD-Gegner. © Joachim Nophut

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