Die frauenpolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion Silvia Brünnel besucht den Sozialdienst katholischer Frauen Fulda e.V.. Seit 1954 setzt sich der Verein für Themen ein, die vorrangig Frauen betreffen. So haben sie Angebote rund um den Bereich Schutz vor Gewalt sowie den Themen Kinder und Familie. „Uns ist wichtig, dass Frauen bei uns die Hilfe bekommen, die sie benötigen. Mit unserem niedrigschwelligen Angeboten möchten wir möglichst viele Personen erreichen“, so die Vorstandsvorsitzende Ursula Schmitt.
Seit diesem Jahr realisiert der SkF das Projekt „Ist Luisa hier?“ auch in Fulda. Die Frage nach Luisa können Frauen als Code verwenden, um Personal in der Gastronomie und Partyszene diskret um Hilfe zu bitten, wenn sie sich bedrängt bzw. bedroht fühlen oder sexuell belästigt werden. Wie das Hilfsangebot aussieht, entscheidet die Frau selbst, zum Beispiel kann eine Freund*in oder ein Taxi gerufen werden, damit sie sicher nach Hause kommt. Wichtig dabei ist, dass das Personal für das Thema sensibilisiert wird und schnell in der Praxis reagieren kann. „Gemeinsam mit den Inhaber*innen schauen wir uns die Situation vor Ort an, um so die bestmögliche Umsetzung zu ermöglichen und einen geeigneten Rückzugsort zu finden“, erklärt die Geschäftsführerin Sarah Muth.
„Jede dritte Frau erfährt in ihrem Leben Gewalt. Durch Präventionskampagnen wie ‚Ist Luisa hier?‘ kann Frauen auch beim Feiern eine gewisse Sicherheit geboten werden. Daher ist es wichtig, dass möglichst viele Frauen den Code kennen und Gastrotomien bei der Aktion mitmachen“, so Silvia Brünnel.
Seit 2018 ist in Deutschland das Übereinkommen des Europarats zur Verhütung und Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen und häuslicher Gewalt geltendes Recht. Die Staaten, die die Istanbul-Konvention bereits unterzeichnet haben, sichern damit zu, dass sie diese auf allen politischen Ebenen mithilfe von umfangreichen Maßnahmen im Bereich der Prävention, der Sanktionierung von Gewalt sowie ausreichend Angebote im Bereich Gewaltschutz umsetzen.
„In Hessen setzen wir uns dafür ein, dass die Konvention Schritt für Schritt umgesetzt wird. Allein im Jahr 2022 stehen rund 10 Millionen Euro aus Landesmitteln für den Gewaltschutz von Frauen und Kindern bereit. Um gesellschaftliche Veränderungen zu erreichen, bedarf es auch einer Enttabuisierung des Themas, denn Gewalt ist keine Privatangelegenheit!“, so Brünnel abschließend.