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Am 10. Mai 1933 loderten in vielen deutschen Städten große Feuer. Nationalsozialistische Organisationen hatten zur Bücherverbrennung aufgerufen. Diesem Appell kamen viele Hochschulen, Studenten- und Kulturverbände sowie Bürger nach. In Fulda schauten am 10. Mai 1933 hunderte von Schaulustigen zu, wie Bücher von Erich Kästner, Leon Feuchtwanger, Kurt Tucholsky, Bert Brecht und Sigmund Freud in die Flammen geworfen wurden. Die Bücherverbrennung 1933 erfolgte unter Berufung auf die Bücherverbrennung beim Wartburgfest 1817 und war als „Gesamtaktion gegen den jüdischen Zersetzungsgeist“ angelegt: „Der jüdische Geist, wie er sich in der Welthetze in seiner ganzen Hemmungslosigkeit offenbart, und wie er bereits im deutschen Schrifttum seinen Niederschlag gefunden hat, muss aus diesem ausgemerzt werden.“ Für die Hochschulpolitik bedeutete die „Aktion wider den undeutschen Geist“ den Anfang der Eroberung der Universitäten durch die zur „geistigen SA“ deklarierten Studentenschaften.
Bereits zum sechsten Mal veranstaltet der Verein Fulda stellt sich quer in Kooperation mit der Buchhandlung Ulenspiegel und dem Kulturzentrum Kreuz e.V. die Lesungsreihe „Verboten und verbrannt“. Bewusst wählte Fulda stellt sich quer in diesem Jahr den 9. Mai als Veranstaltungsdatum. In der diesjährigen Lesung soll der 100. Geburtstag von Sophie Scholl am 09.05.2021 gewürdigt werden.
Mit Unterstützung von Konstantin Wecker wird die Erinnerungslesung am 09.05.2021 mit einer Hommage an Sophie Scholl beginnen. So schreibt Konstantin Wecker zur Veranstaltung:
„Sophie Scholl und die Mitglieder der Weißen Rose sind mir seit früher Jugend an Vorbilder an Menschlichkeit und Zivilcourage. Diese jungen mutigen Menschen waren nicht gewillt, dem sinnlosen Morden um sie herum tatenlos zuzusehen. Sie fassten den Mut zum Widerstand und riskierten damit ihr junges Leben. Zutiefst von humanistischen und christlichen Werten geprägt, war es ihr erklärtes Anliegen, in einem unmenschlichen System für die Bewahrung der Menschlichkeit einzustehen.“
Weiter werden am 09.05.2021 ab 19.00 Uhr lesen: Anke Mölleken (ev. Pfarrerin der Lutherkirche), Stefan Buß (Pfarrer der Innenstadtpfarrei St. Martin), Dr.Heiko Wingenfeld (Oberbürgermeister der Stadt Fulda), Dagmar Belz-Böhm (Inhaberin der Buchhandlung Paul und Paulinchen), Jutta Sporer (Organisatorin von „Fulda liest“), Andreas Hippert (Fuldaer Dichter und Lehrer), Frieda Herchenhein (Jugendforum Fulda und Fulda stellt sich quer e.V.) und Felix Döppner (Lehrer und Fuldaer Urgestein).
Moderiert wird die Lesung von Manfred Borg aus der Buchhandlung Ulenspiegel, der in seiner Moderation die Schriftsteller vorstellen wird.
Musikalisch umrahmt wird die Veranstaltung von der künstlerischen Kombination „Dreiklang“ mit Frank Tischer, Uli Kern und Markus Grothe.
Aufgrund der aktuellen Corona-Situation wird die Veranstaltung als Live-Stream im Internet auf Facebook, Youtube und Instagram übertragen.
Der Facebooklink:
Auf Youtube
Hier die Lesung von 2020 als Link
Die Veranstaltung wird gefördert durch Demokratie Leben
Mit freundlichen Grüßen
Fulda stellt sich quer e.V.
Andreas Goerke (Vorsitzender)
Bronnzeller Str. 29
36043 Fulda
Mobil: 015143215854
Andreas.Goerke@fulda-stellt-sich-quer.eu
www.fulda-stellt-sich-quer.org
www.facebook.com/VereinFuldastelltsichquer
Ausgezeichnet mit:
Fuldaer Rose der SPD Fulda 2016
Preis für Vielfalt und Toleranz der SPD 2017
Otto Wels Preis der SPD Bundestagsfraktion 2018
Georg-Bernard-Plakette der IG Metall Bezirk Mitte 2020
Regine-Hildebrandt-Preis 2020