STANDPUNKTE

Corona-Schutzimpfungen für Feuerwehrangehörige

Die Feuerwehren in Hessen mit ihren über 2.430 Orts- und Stadtteilfeuerwehren (freiwillige Feuerwehren) sowie rund 1.900 Feuerwehrbeamt*innen sind, wie alle Teile der Bevölkerung, von den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie stark betroffen. So musste der Lehr- und Ausbildungsbetrieb zeitweise unterbrochen werden. Aber neue Wege bei den Ausbildungsaktivitäten mit kleinen Gruppen unter besonderer Vorsicht und Sicherheit in Absprache mit der Unfallkasse Hessen (UHK) und immer mehr Online-Formate (Grundausbildungslehrgang, Lehrgang „Atemschutzgeräteträger“, Lehrgang „Sprechfunker“ und weitere) sind im Einsatz. Außerdem werden Schutz- und Hygienemaßnahmen seit Ausbruch der Pandemie in die Einsatzsituationen integriert. All dies ist bei den hessischen Berufs- und freiwilligen Feuerwehren bislang sehr gut umgesetzt worden.

Hessen steht hinter der Coronavirus-Impfverordnung, die die Priorisierung der Impfung bundesweit in der Bevölkerung festlegt. Gemäß §4 Abs. 1 Ziff. 4b sind die Einsatzkräfte Teil der Priorisierungsgruppe 3. Jetzt wird die Prio-Gruppe 3 eröffnet und jetzt können sich Feuerwehren melden. Die Feuerwehren sollen hierzu vorbereitend Listen mit Einsatzkräften erstellen, um eine zügige Impfung zu gewährleisten. Die jeweiligen Kreisbrandinspektoren sind hierüber unterrichtet worden. In Absprache mit den Impfzentren ist es außerdem möglich, mittels der Übersichtslisten Impfrestdosen an Angehörige der Feuerwehren und Katastrophenschutzeinheiten zu vermitteln.

Ziel der Ausgestaltung der Priorisierungen ist in allererster Linie der Schutz von besonders vulnerablen Gruppen. Darunter sind ältere Menschen, Vorerkrankte und Menschen mit Beeinträchtigung. Der starke Rückgang von schweren Corona-Erkrankungen und Sterbefällen in der Personengruppen über 80 Jahre bestätigt diesen Weg. Derzeit liegt der Fokus auf der Personengruppe ab 70 Jahren (2. Priorisierungsgruppe, u.a. auch mit Personal mit hohem Expositionsrisiko in medizinischen Einrichtungen, Demenzerkrankte etc.), demnächst auch ab 60 Jahren für den Impfstoff AstraZeneca.

Die Feuerwehr ist Teil der kritischen Infrastruktur und braucht deshalb selbstverständlich besondere Unterstützung. Das Land ermöglicht dies mit verschiedenen Maßnahmenpaketen. Dazu gehört eine grundsätzliche Priorisierung bei den Schutzimpfungen, indem die Feuerwehren an dritter Position eingruppiert sind damit zeitnah geimpft werden. Des Weiteren werden den hessischen Feuerwehren (und Katastrophenschutzeinheiten) insgesamt 600.000 PoC-Corona-Antigen-Schnelltests zur professionellen Anwendung zur Verfügung gestellt. Besonderen Fokus hat die Hessische Landesregierung auch auf die Aus- und Fortbildungsmöglichkeiten gelegt. An der Hessischen Landesfeuerwehrschule (HLFS) wurde bereits im vergangenen Jahr eine digitale Lernplattform entwickelt, die umfangreiche Lehr- und Lernunterlagen speziell für die Standortausbildung anbietet und zudem Lehrgänge und Seminare auf Kreisebene miteinbezieht. Landkreise können außerdem eigene e-Learning-Angebote erstellen. Im Landkreis Fulda wurde erst kürzlich die „Feuerwehrausbildung 2.0“ eingeläutet, indem eine Liveausbildung aus dem neueingerichteten Videostudio des Kreisfeuerverbandes mit den Teilnehmenden vor den Bildschirmen stattfindet (Fuldaer Marktkorb vom 17.04.2021). Das Landesförderprogramm „Gemeinsam Aktiv – Bürgerengagement in Hessen“ unterstütze diesen Aufbau.

Ich verstehe den Wunsch der Feuerwehrleute, wie auch großer Teile der Gesamtbevölkerung, sich möglichst schnell vor den Gesundheitsgefahren des Corona-Virus schützen zu wollen. Ich appelliere jedoch an die Solidarität und bitte noch um etwas Geduld.  Mit zunehmender Verfügbarkeit verschiedener Impfstoffe wird auch eine schnellere Verimpfung innerhalb der gesamten Bevölkerung zum Tragen kommen.

23.04.2021

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