Kürzungen von Schwarz-Rot gefährden hessische Erfolgsgeschichte

Immer mehr Promotionen an Hochschulen für angewandte Wissenschaften

An den inzwischen sieben Promotionszentren der hessischen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAWen) wurden und werden bisher 330 Promotionsverfahren betreut, davon sind 33 bereits erfolgreich abgeschlossen. Das berichtete Wissenschaftsminister Gremmels auf Anfrage der GRÜNEN Fraktion im Hessischen Landtag.

Hierzu erklärt Daniel May, Sprecher für Hochschulen für angewandte Wissenschaften der GRÜNEN Landtagsfraktion:

„Beim Promotionsrecht für HAWen handelt es sich um eine echte hessische Erfolgsgeschichte mit Vorbildcharakter. So war Hessen das erste Bundesland, das 2016 auf GRÜNE Initiative ein eigenes Promotionsrecht für forschungsstarke Bereiche der Hochschulen für Angewandte Wissenschaften etabliert hat. Zahlreiche Bundesländer sind dem hessischen Weg inzwischen gefolgt. Flankierend dazu haben wir den HAWen erstmals eigenständige Mittel für die Forschungsförderung sowie zum Aufbau eines akademischen Mittelbaus – also für Personal in Forschung und Lehre zusätzlich zu Professor*innen – zur Verfügung gestellt. Mit Erfolg: So konnte neben dem Ausbau der Forschungsaktivitäten und der positiven Entwicklung der Promotionszahlen beispielsweise auch die Betreuungsrelation in der Lehre verbessert werden.

Doch diese Errungenschaften stehen angesichts der Mittelkürzungen der schwarz-roten Landesregierung nun auf dem Spiel. So haben uns viele Hochschulleitungen in den vergangenen Wochen eindrücklich geschildert, dass ein massiver Stellenabbau und die Schließung von Studienangeboten unvermeidbar sein werden, wenn die schwarz-rote Landesregierung die Hochschulen weiterhin mit der Finanzierung des Tarifabschlusses allein lässt. Wir GRÜNEN stehen an der Seite unserer Hochschulen und werden uns in Wiesbaden weiter für eine verlässliche Hochschulfinanzierung einsetzen, die echte Gestaltungsspielräume schafft für gute Bedingungen in Studium, Forschung und Lehre an Hochschulen für angewandte Wissenschaften wie Universitäten.“

Hintergrund:

Die mit dem Tarifabschluss vereinbarten Erhöhungen verursachen allein in diesem Jahr einen finanziellen Mehrbedarf von mindestens 70 Millionen Euro an Hessens Hochschulen. Da ist die große, langfristig wirksame Tariferhöhung, die im kommenden Jahr folgt, noch gar nicht eingerechnet – die dauerhaften Kosten hierfür beziffert Wissenschaftsminister Gremmels selbst auf ca. 140 Millionen Euro jährlich.

Zusätzlich kürzt die neue schwarz-rote Landesregierung den Hochschulen im Nachtragshaushalt 2024 noch einmal rund 34 Millionen Euro allein für das laufende Jahr. Medienberichten zufolge plant die Landesregierung für den Haushalt 2025 Kürzungen in ähnlicher Höhe. Rund 1.500 Stellen an den Hochschulen könnten dadurch gefährdet sein.

Das alles fällt in eine Zeit, in der die Verhandlungen des Landes mit den Hochschulen über den kommenden Hessischen Hochschulpakt 2026-2030 anstehen. Anders als im letzten schwarz-grünen Koalitionsvertrag hat die neue Koalition aus CDU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag nicht festgehalten, wie hoch die jährliche Steigerung der finanziellen Mittel ausfallen soll.

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