Wald im Wandel

„Grüne vor Ort“ ist ein beliebtes Format der Petersberger Grünen, das am 12.06.2024 erneut stattfand. Wie immer hatte der Ortsverband sich etwas Besonderes einfallen lassen. Diesmal brachen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu einem ca. 1,7 ha großen Privatwald bei Fulda-Harmerz auf. Er gehört Manfred Keil, der mit seiner Frau Christine Purrmann-Keil die Gruppe fachkundig leitete – so erlebten alle dort ein Stück Natur besonders intensiv. Wie geht es unserem Wald eigentlich, und was ist zu tun, um ihn zu schützen?

Dieser Wald war 90 Jahre lang eine Kiefernmonokultur, für Verjüngung und Neupflanzung war nie gesorgt worden. Seit der Wald im Besitz von Manfred Keil ist, wird er durch Handfällung und Einsatz des Harvesters verjüngt. Außerdem werden klimaresistente Baumarten auf die entstandenen Freiflächen gesetzt, etwa Douglasien, Libanonzedern, Esskastanien, Winterlinden und Roteichen.

Sehr schön zu sehen war, wie ausbleibende Niederschläge den neu gepflanzten Bäumchen, die noch keine tiefen Wurzeln ausbilden konnten, zusetzen. Manfred Keil fährt deshalb in Trockenphasen mehrfach in der Woche zum Gießen in den Wald. Wildverbiss ist die zweite Gefährdung für junge Bäume. Sie macht Schutzmaßnahmen für jeden Baum erforderlich, und das bedeutet viel Arbeit und erhebliche Kosten. Lässt man es aber bleiben, wäre an diesem Standort eine Verjüngung des Waldes nahezu aussichtslos.

Bei diesem Waldspaziergang wurde allen Teilnehmer/innen klar, welch großen Belastungen der Wald ausgesetzt ist. Waldbrände, Insektenschäden, Windwurfereignisse und Dürren nehmen durch den Klimawandel an Häufigkeit und Stärke zu. All das stellt Waldbewirtschafter vor die Herausforderung, die vielfältigen Leistungen des Waldes auch in Zukunft nachhaltig für die Gesellschaft zu sichern.

Bestens informiert und gut gelaunt traten alle nach einem informativen Nachmittag wieder die Heimfahrt an.