Der grüne Bundestagsabgeordnete Wolfgang Strengmann-Kuhn und die Landtagsabgeordnete Silvia Brünnel haben die Schuldnerberatung der Caritas in Fulda besucht, um mit der Geschäftsführerin Susanne Saradj und der Schuldner- und Insolvenzberaterin Ursula Hillebrand über die aktuelle Situation in Fulda zu sprechen. Durch die Auswirkungen des russischen Angriffskrieges sind sowohl die Energiepreise als auch die Lebensunterhaltungskosten im letzten Jahr stark angestiegen. „Gemeinsam mit den Hilfesuchenden versuchen wir ihnen einen Weg aus der Schuldenspirale aufzuzeigen und mit ihnen eine neue Perspektive zu finden. Leider ist das Thema oft schambehaftet, sodass Menschen uns oft erst aufsuchen, wenn sie nicht mehr zahlungsfähig sind“, so Saradj. „In den meisten Fällen finden wir eine gute Lösung, um finanzielle Schwierigkeiten zu bewältigen. Leider ist vielen Menschen nicht bewusst, dass sie auf verschiedene finanzielle Leistungen einen Anspruch haben“, erklärt Hillebrand.
Mit „Hessen steht zusammen“ hat das Land Hessen ein Hilfspaket mit einem Gesamtvolumen von 3,58 Milliarden Euro auf den Weg gebracht, um die Folgen des Krieges gegen die Ukraine abzufedern. „Insbesondere die Menschen mit niedrigem Einkommen stehen derzeit vor großen finanziellen Herausforderungen. Deshalb werden im Rahmen des Pakets auch die hessischen Schuldnerinsolvenzberatungsstellen unterstützt, damit sie den Mehrbedarf abdecken können und allen Hilfesuchenden eine zeitnahe Beratung anbieten können. Zur regulären Förderung erhalten die Anlaufstellen einen Zuschuss von 1,7 Milliarden Euro. Für 2023 stehen insgesamt über 5,3 Mio. Euro bereit“, so Brünnel. In den Landkreis Fulda fließen davon über 174.000 Euro.
„In einer Zeit, in der finanzielle Unsicherheit viele Familien belastet, sind Schuldnerberatungsstellen wichtige Anker. Sie tragen mit ihrer Arbeit maßgeblich dazu bei, Schuldenverläufe abzumildern bzw. Verschuldungen erst gar nicht entstehen zu lassen und begleiten Betroffene in dieser schwierigen Zeit“, erklärt Wolfgang Strengmann-Kuhn.
Im Rahmen verschiedener Projekte im Bereich der Überschuldung und Überschuldungsprävention stellt der Bund Mittel bereit, damit die Betroffenen frühzeitig Hilfe erhalten. Derzeit wird zum Beispiel ein Projekt gefördert, das spezifisch darauf abzielt, überschuldete Senior*innen zu unterstützen.
Foto v.l.n.r.: Susanne Saradj, Silvia Brünnel, Wolfgang Strengmann-Kuhn, Ursula Hillebrand