Bankenschließungen nicht akzeptabel
Die Kreistagsfraktion von Bündnis 90/Die Grünen/Volt missbilligt die geplante Schließung von Bankfilialen in der ländlichen Region. Der Vorstand der VR Bank Fulda werde aufgefordert, weitere Überlegungen anzustellen, wie diese Schließung der Filiale in Wüstensachsen vermieden werden kann. „Es darf nicht sein, dass sich unsere regionalen Banken immer mehr aus der Fläche zurück ziehen“, kritisiert die Fraktionsvorsitzende Deborah Müller-Kottusch. „Sollte die VR-Bank ihre Filiale in Wüstensachsen schließen, wird dies die einzige Gemeinde hessenweit ohne Bankangebot in Form einer Filiale oder eines Geldautomaten sein.“ Dies sei ein immenser Imageschaden. Die VR Bank als Genossenschaftsbank sei ein regionaler Akteur, der die Menschen im Landkreis in den Mittelpunkt stellen müsse. Serviceleistungen vor Ort, leichte Erreichbarkeit (besonders für ältere Menschen), Kundenfreundlichkeit und persönlicher Kontakt – mit denen die Bank selbst ja wirbt – sollten tatsächlich die herausragenden Merkmale sein. Noch nicht einmal eine Minimalversorgung mit reduziertem Kundendienst, Kontoauszugs- und Bargeldautomat und zusätzlich der Einsatz eines regelmäßig verkehrenden Bankbusses, der auch andere Orten anfahren könne, die keine Filialen vor Ort haben, sei geplant.
Im Falle einer Schließung sei zu erwarten, dass viele Kunden zu anderen überregionalen und zum Teil kostengünstigeren Banken wechseln. Auch die Entwicklung der Gemeinde zu einem beliebten Tourismusgebiet werde konterkariert. Sollen die Gäste bis nach Hilders fahren um sich Bargeld zu holen? Dann könnten sie auch dort gleich das umfassende Geschäftsangebot in Anspruch nehmen. Eine Schließung des letzten Lebensmittelgeschäftes in Wüstensachsen wäre die unausweichliche Folge.
„Das von der VR Bank selbst als „Filialnetz der Zukunft“ bezeichnete Konzept muss dringend auch die Versorgung im ländlichen Raum sicher stellen“, fordert Müller-Kottusch.
Der Vorstand werde gebeten, seine Entscheidung zu überdenken und aufgefordert, die ländliche Region nicht in der Form von Filialschließungen abzuhängen.