Stellungnahme Kreistagsfraktion
Laut der Berichterstattung in der Fuldaer Zeitung vom 27.05. sind in Fulda im vergangenen Jahr 95 Frauen und 114 Kinder auf der Suche nach Zuflucht im Fuldaer Frauenhaus abgewiesen worden. Gründe dafür sind die häusliche Gewaltzunahme und die schwierigere Wohnungssuche, wenn Frauen das Frauenhaus verlassen wollen.
Das Team des Sozialdienstes katholischer Frauen (SKF), welches das Frauenhaus in Fulda betreut, fordert mehr als die bisher zur Verfügung stehenden 8 Plätze sowie mehr Personal.
Verwunderlich ist allerdings, dass ein Berichtsantrag der Kreistagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen/Volt in der Kreistagssitzung vom 5.12.2022 auf ganz andere Daten Bezug nimmt. Die Rückfrage an die Verwaltung nach Belegungs- und Ablehnungsquoten wurde hier mit einer (Dezember 2022) aktuellen Quote von 80-85% beantwortet. Die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Dr. Kerstin Wingenfeld stellt fest: „Nach nur fünf Monaten liest sich der aktuelle Pressebericht zur Situation schutzsuchender Frauen und Kinder in der Region doch besorgniserregend: Laut der SKF-Geschäftsführerin ist das Fuldaer Frauenhaus zu mehr als 100 % ausgelastet.“ Auch wenn das System der Frauenhäuser bundesweit organisiert sei und somit die Platzverteilung laut Sozialministerium überregional betrachtet werden müsse, gebe es anscheinend doch Anlass zum Handeln. „Den Frauen in Not bringt das Herunterspielen des kommunalen Engpasses im Landkreis Fulda jedenfalls herzlich wenig. Unsere Fraktion wird diese Debatte im Kreistag wieder aufgreifen“, so Dr. Wingenfeld abschließend.
(Pressemitteilung in der Fuldaer Zeitung veröffentlicht am 1.6.2023)